Heute habe ich für euch den Beginn einer Reihe von Blogartikeln über den Halbmarathon. Hier will ich euch alles erzählen – kann ich überhaupt einen Halbmarathon rennen? Was brauche ich für eine Ausrüstung? Wie trainiere ich auf einen Halbmarathon? Was passiert am Tag der Veranstaltung?

Diese Reihe ist basierend auf meinen Erfahrungen, die ich die letzten 2 Jahre gemacht habe.

Im ersten Teil geht es um die Frage:

Kann ich überhaupt einen Halbmarathon rennen?

Im Ziel

Halbmarathon – jeder kann es schaffen!

Diesen Satz hört oder liest man oft. Auch der Personal Trainer meines Vertrauens und ehemaliger Arbeitskollege sagte mal zu mir: ach Inga, durch einen Halbmarathon kann ich dich durchboxen.

Doch ist es wirklich so? Kann es jeder schaffen?

Ein Halbmarathon ist eine Herausforderung – sowohl physisch als auch psychisch, was jedem im Vornherein klar sein muss, der darüber nachdenkt, einen HM zu laufen. Muskeln, Gelenke, Sehnen. Beim Laufen wird alles beansprucht, schmerzt nach den langen Läufen und braucht Regeneration.
Bei Beantwortung der Frage kommt es natürlich auch ganz darauf an, was für ein Fitnesslevel man bereits hat und ob das Laufen Teil des Sportprogramms ist.
Aber ganz klar: das kann sich schnell ändern.

Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, ich würde 21,1km am Stück rennen können, ohne größere Pausen, ohne Muskelkrämpfe, ohne Ohnmachtsanfälle, hätte ich ihn ausgelacht! Niemals! Sowas kann ich nicht! 5km und keinen Meter weiter, oder 30 Minuten und keine Sekunde länger!
Laufen hat nie zu meiner Stärke gehört, auch wenn ich schon mein ganzes Leben lang viel  Sport mache (Schwimmen, Geräteturnen, Jazztanz). Meine Mama sagte immer zu mir, es läge daran, dass ich mich nicht quälen könne. Oder nicht wollte. Der Kopf machte einfach nicht mit. Sobald es schwer wurde, bin ich stehen geblieben und umgekehrt.

Also was hat sich geändert?

Aus 5km wurden irgendwann 6, dann 7. Und ich wurde besser, die Zeiten wurden besser, wenn auch langsam, und ich bekam nicht mehr sofort nach dem Lauf Muskelkater. Und dann war da wieder meine Mama, die uns für einen 7km Lauf anmeldete. Da hat mich der Biss gepackt – ich wollte einfach nicht stehen bleiben während alle anderen Läufer an mir vorbei zogen.

Nach dem Lauf dann die Entscheidung: und jetzt 10km!

Mein Ziel war ganz klar, ich will die 10km unter einer Stunde laufen, sonst kann ich mich ja gar nicht mehr blicken lassen (da Mama das in 50 Minuten läuft…..).
Beim Training schaffte ich die 10km jedoch nie unter einer Stunde, und so oft lief ich sie ehrlich gesagt auch nicht. Wird schon! Ich schaffte es tatsächlich.
Wenige Wochen nach diesem 10km Lauf suchte ich den Personal Trainer meines Vertrauens auf, fragte ihn, wie man denn jetzt am besten auf einen Halbmarathon trainiere. Und schwupp die wupps hatte ich einen 12 Wochen Trainingsplan basierend auf meinem Aeroscan, den ich vorher habe durchführen lassen.
Die ersten Läufe waren schlimm! Nach einer langen (zu langen!) Winterpause und null Läufen ging es richtig ans Eingemachte. Nach ein paar Wochen merkte ich jedoch, wie die alte Ausdauer zurückkam. Es wurde leichter, nur um die Wochen darauf wieder so viel schwerer zu werden.

 

Im Ziel

 

Man braucht im wahrsten Sinne des Wortes Ausdauer. Nicht nur körperlich gesehen, sondern auch den Wille, es weiter durchziehen zu wollen, bei Regen, bei 30 Grad im Schatten oder bei Wind 1,5h oder länger durch die Gegend zu rennen.

Aber ich sag es euch: hat man es geschafft, fühlt man sich, als könne man jetzt alles schaffen!

Ein Halbmarathon kann jeder schaffen! Ja! Mit dem richtigen Training, dem Wille und der psychischen Ausdauer ist fast alles möglich.

Wichtig ist nur, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzten, erst mal die Zeit außer Acht zu lassen, es erst mal nur schaffen zu wollen. Den Lauf zu genießen.

Wenn ich es geschafft habe, dann schaffst du es sowieso!

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